Venlo – Marseille

Unser erstes Mal. Nicht ganz freiwillig, nicht ganz ohne Schmerzen, aber dafür umso schöner.

Es begab sich also zu jener Zeit, dass 2 Studenten aus dem Münsterland Fernweh hatten und ans Meer wollten. Der eine musste sich zunächst noch ein Rad zulegen, das mehr als 10 Meter geradeaus fahren konnte. Der andere hatte das Glück, dass er in der letzten Ecke eines Kellers eine Leeze fand, bei der lediglich das Schutzblech wackelte und nur unwichtige Dinge wie zum Beispiel ein Bremszug bei der ersten längeren Erprobung rissen. Dafür waren die Besitzverhältnisse nicht ganz geklärt…bis zu diesem Tag.

Wir fuhren dann einfach mal los in der einen Hand ein Kotelett, in der anderen Hand der Lenker und immer den Schalk im Nacken. In unserer Mitte wie immer unser Maskottchen Manni Schmidt. Schnell war klar Tim ist der kreative Part von uns und übernimmt Dinge wie Kochen, Kekse kaufen und Bier- Wein und Musikauswahl (Gott sei Dank war die Shufflefunktion unseres MP3 Players kaputt). Lukas für seinen Teil war sehr zufrieden, dass er die Navigation übernehmen durfte.
Schon am ersten Abend mussten wir wildcampen, weil die Belgier sehr penible Gartenpfleger sind, kein Campingplatz weit und breit war. Leider hatten wir uns wohl die Grünfläche ausgesucht, auf der Struppi gerne mal seinen Sphinkter entspannt.

Manni Schmidt die treue Seele und besserer Motivator als Thorsten Legat

Wir fuhren über Genk, Hasselt, aßen Hot Dog mit Sauerkraut in Namur. Unsere letzte Station in Belgien war dann Charleroi bevor es in Richtung Reims weiterging. Beim Versuch jeden Hügel Europas zu umfahren, sind wir also – wie der Geograph unter uns schon bemerkt hat – genau in den Ardennen gelandet. Das heißt 5 Tage lang immer wieder 50 Meter hoch und wieder runter, ohne Gnade, dafür mit viel zu viel Gepäck, viel Anschweigen und auch einer gemäßigten Portion Hass den Hügeln und dem Navigator gegenüber.
Bilanz für Belgien: Viele Hügel, gutes Bier, viele Fischweiher, witzige Sprachen, wenn man nicht aufpasst fährt man in Gräben, Bergauf geht es erst, wenn man weint.

In Reims angekommen wollten wir einen wohlverdienten Ruhetag einlegen. Geplant waren 100km und danach an einem See entspannen. Was wir bekommen haben 150km durch die Ardennen -geprägt von „sind jetzt nur noch 20km“ ab km 80 und der Aussage vor jedem Hügel „das ist der letzte für heute“- , einen See auf einem Berg und Franzosen in Adiletten und weißen Socken. Long Story Short wir waren uns sehr schnell einig, den Ruhetag zu skippen.
Danach schlugen wir die Route gen Süden ein. Das Ziel la Couronne, um dann mit dem TER nach Marseille weiterzuschleichen.
Zunächst nach Dijon, wo wir keinen Senf dafür aber eine sehr gute Pizza gegessen haben. Dijon ist quasi das bessere Italien.
Auf dem Weg nach Lyon haben wir in Macon eine Einladung zum „Schnuken von Käze von Ziegen“ erhalten. Haben wir dann nicht gemacht. Sind einfach keine Fans vom Schnuken.

In Lyon sind wir zur Kathedrale den Hügel mit gefühlt 1000% Steigung hochgekrackselt, um final festzustellen, dass die letzten 30 Meter fahrrad- und behindertenfreundlich mit einer Treppe ausgestattet sind. Dafür war dann auch der Campingplatz auf einem anderen Berg – sehr zu Tim’s Amüsement.
Reisetipp für Lyon: Auf jeden Fall das Schweinebier ausprobieren…ob du diesem Rat folgen solltest? Auf jeden Fall vielleicht!

Feinschmecker die Franzosen


Auf dem Weg von Lyon nach Avignon passiert wenig, außer Saone und Rhone. Interessanterweise hat Frankreich genau nachdem wir mit der Tour fertig waren -wir vermuten uns zur Ehre- einen Radwanderweg auf dieser Route errichtet.
Profitip für Avignon:
1. Die besangene Brücke ist nur halb und für halbe Brücken gibt man kein Eintrittsgeld aus. Sieht von außen eh besser aus.
2. Beim Navigieren stets darauf achten, keine Autobahnbrücke zu erwischen. Die Entfernung zwischen zwei Ausfahrten ist doch relativ weit und in Baustellen gibt es auch keinen Standstreifen. Dafür evtl Bremsstreifen. Glaubt uns es lohnt sich nicht. Wir haben das getestet. Es sei denn Ihr wollt für ca 2h Kommunikationsstille genießen. Anbei…wer in Avignon zufälligerweise Tims Cap in Autobahnnähe findet, der darf sich gerne mal melden.


Von Avignon weiter nach La Couronne war es äußerst entspannt. Im Gegensatz zu dem prognostizierten Gegenwind, kam der einfach mal von hinten. Hört sich gut an. War auch gut. So wurden wir in Istres von Einheimischen behupt und bejubelt und absolvierten knapp 130km am letzten Tag beinahe ohne Anstrengung.
Fazit zu Frankreich: Guter Wein, viele Angler, Sonnenbrand ist das erst, wenn es Blasen wirft.

Leider hatten wir während des gesamten Weges einen schweren Verlust zu verkraften…Tims Ständer war im A…nee anders. Tims Ständer ist kaputt gegangen. So wurde Ständi der Ständer am Strand von Hyeres beerdigt…eher besandigt.

Zielfoto
Zielgerade
Tim
Feldweg
Nordfrankreich
Wasser
Zielfoto
CIMG2463
CIMG2408
Tim
Feldweg
Nordfrankreich
Na wat denn?
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